Vorarlberg

Plötzlich zur Rednerin geworden

Plötzlich zur Rednerin geworden

Nachdem ich schon seit Jahren beim Vorarlberger Monitoringausschuss dabei bin, war ich auch am 12. Oktober zur          6. Sitzung eingeladen. Das Thema lautete: „Inklusion in den Gemeinden Vorarlbergs – Wie gelingt Umsetzung der UN-Behinderten-Rechts-Konvention (BRK)?“ Das Recht von Menschen mit Behinderung ist leider immer noch nicht eindeutig umgesetzt.

Ich dachte, dass ich bei dieser Veranstaltung in der Arbeiter-kammer in Feldkirch einfach locker dabei sein und zuhören kann. Die erste Überraschung war, dass dieser Einladung so viele gefolgt waren und unbedingt noch mehr Stühle geholt werden mussten.

Mit meinem lockeren Dabeisein wurde es jedoch nichts. Denn ich wurde gleich als Moderatorin einer Arbeitsgruppe eingeteilt. In dieser Gruppe wurde über positive und negative Erfahrungen der Anwesenden und was sich ändern sollte, diskutiert. Bei uns war noch der Bürgermeister Andreas Haid aus Mittelberg dabei. Zwei Schüler der Kathi-Lampert-Schule wurden uns als Schriftführer zugeteilt. Was für ein Glück, dass wir uns schon kannten, denn ich war schon einmal in ihrer Klasse und hatte ihnen über meinen Unfall erzählt.

vma_231012-steger_vma

Die wichtigsten Personen bei der 6. öffentlichen Sitzung des Vorarlberger Monitoring-Ausschusses – ich bin stehend 3. v. re.

Nach unserer Gruppenbesprechung musste ich als Moderatorin auf die Bühne, um über unsere Ergebnisse zu berichten. Ich war zwar sehr nervös vor den hunderten Zuhörern eine Rede zu schwingen, aber es klappte doch relativ gut. - Wie kurios: bei der ReHa hatte ich Gesprächstherapie in Kleingruppen und zwei Wochen später eine Rede bei einer großen, öffentlichen Sitzung.

Dann gab es eine Pause mit Snacks und Getränken. Dabei sind alle herumgestanden und -gerollt (Rollstuhlfahrer), als plötzlich ein großer, stärkerer Mann auf mich zukam und direkt ansprach. Ich musste ihn wohl fragend angesehen haben, denn er meinte gleich: „Barbara, Du weißt vermutlich nicht mehr, wer ich bin. Aber wir waren Kollegen und haben gleichzeitig die Gendarmerie-Schule in Gisingen besucht.“ Sein Name Anton Gerbis kam mir bekannt vor und er erzählte mir, dass er jetzt Kommandant bei der Egger Polizei geworden ist. Da mir der Grund für seine Teilnahme bei dieser öffentlichen Sitzung nicht klar war, klärte er mich gleich auf. Er ist auch Vizebürgermeister in Hittisau. Nach unserem netten Smalltalk sagte er, dass ich für ihn eine Heldin bin, wie ich mit meinem Schicksal umgehen kann und ob er mich umarmen dürfe. Natürlich hatte ich nichts dagegen und wir hielten uns gemeinsam ganz fest zusammen.

Solche Momente tun einfach extrem gut!

Wer die Sonne im Herzen trägt, lässt sie auch für andere scheinen
 und wird nie im Dunkeln stehen.
Wer die Sonne im Herzen trägt und das Lächeln im Gesicht,
 kann jede Hürde nehmen, ganz egal wie schwer sie ist.
Was die Sonne für die Blumen ist,
ist das Lächeln für die Menschen.

Barbara Ghesla, Fußach

 

 

 

Freude am Singen im Aphasie-Chor

„Eine Sprachbehinderung nach erworbener Hirnschädigung“ lautet das Stichwort der SHG für Betroffene eines Schlaganfalls.

Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach einer Schädigung der sprachdominanten Hirnhälfte zustande kommt – bei den meisten Menschen links. Aphasie bedeutet in der Regel keinen kompletten Sprachverlust. Vielmehr kommt es zu mehr oder weniger starken sprachlichen Ausfällen, die sich sowohl beim Sprechen und Sprachverstehen als auch beim Lesen und Schreiben zeigen können. Die Betroffenen sind dadurch in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt, jedoch sind das Denken und die Geisteskraft ungestört. Eine Aphasie, egal wie schwer sie sein mag, hat für Betroffene und andere am Gespräch Beteiligte immer immense Auswirkungen auf die Kommunikation und somit auf das soziale Leben.

Alle Sängerinnen und Sänger in diesem Chor haben die Sprache ganz oder teilweise durch einen Hirnschlag, Tumor oder Unfall verloren. Singen können sie aber trotzdem und das wird bei dieser Gruppe mit regelmäßigen Gesangsproben gefördert. Durch das gemeinsame Singen + Lachen erlebt man Freude und Gemeinschaft.

Für interessierte Neumitglieder des Aphasie-Chors Vorarlberg besteht die Möglichkeit für einen Probenbesuch. Diese Treffen finden jeweils am ersten Montag im Monat von 14.30 – 16.30 Uhr statt. Das Lokal dafür ist im Treffpunkt an der Ach, Raum 2, Höchsterstraße 30, 6850 Dornbirn. Vor diesem Besuch bitte um telefonischen, aber lieber schriftlichen Kontakt mit Othmar Walser  E-Mail: othmar.walser@gmx.at oder Tel: 0664/63 65 614 (sehr langsam reden)

 

Selbsthilfe Vorarlberg

 

 

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Enzensberg, zum 45-sten Mal

Enzensberg, zum 45-sten Mal

Am 21. August war es wieder soweit. An diesem Tag begann meine 45. Rehabilitation (Reha) in der Fachklinik Enzensberg (Deutschland), meiner mittlerweile zweiten Heimat. Ich wurde freundlich begrüßt und sogar der Chefarzt rief mir am Gang ein „Herzlich willkommen“ zu. Aufgrund meiner täglichen Therapie-Anzahl komme ich mir ab und zu vor wie auf einem Intensiv-training für Spitzensportler. Aber während diesen sechs Wochen ist es voll okay.

Fachklink Ensensberg in Hopfen am See bei Füssen, D

Beim „Nordic Walking“ gab es heuer endlich auch eine langsamere Gruppe, in der ich mit meinem „Entengang“ gut mithalten konnte. Dabei war ich sogar die Schnellste und durfte die Teilnehmer anführen. Natürlich kenne ich mittlerweile alle Wege um die Klinik auswendig. Es war wirklich ein positives n,ues Gefühl für mich, dass ich sogar stehenbleiben und auf die anderen warten musste.

Da ich bei der „Wassergruppe“ schon so gut bin, durfte ich während dieser Zeit mein Schwimmtraining absolvieren. Da ich den Therapeuten seit 25 Jahren sehr gut kenne, warf er auch immer einen Blick auf meine Technik. Schließlich fragte er mich, ob ich der Gruppe das Kraulen beibringen kann. Natürlich habe ich das sehr gerne gemacht und fühlte mich innerlich von der einfachen Tellerwäscherin zur besseren Millionärin geworden zu sein …

Und noch einmal wurde ich „angestellt“. Denn bei der Sprachtherapie war eine 80-jährige Dame dabei. Sie geriet in Stress, da sie nicht wusste, wo laut Therapieheft der eingetragene Treffpunkt für Balance-Therapie zu finden sei. Wie wurde das Problemchen gelöst? Ich übernahm den Dienst als Orientierungshelferin und führte die Patientin dorthin. Vielleicht bekomme ich auch noch eine weiße Hose und grünes Shirt für den HuB-Dienst (Hol-+Bring-Dienst). Sie führen Rollstuhlfahrer oder verwirrte Leute zur Therapie und zurück ins Zimmer.

Einmal fragte mich die Pflegerin mit holländischem Akzent, wo Elisa sei. Wer bitte? Sie meinte Schwester Elisa. Aber als ich mich zu ihr drehte, erkannte sie an meiner eigenartigen Bewegung und dem weißen T-Shirt, dass ich doch eine Patientin war. Sie entschuldigte sich höflichst und ich hatte dazugelernt, dass man Shirt und Hose nicht so wie das Personal gleichzeitig in weiß tragen darf.

Bei diesem Aufenthalt ist mir wieder klar geworden, wie gut es mir geht. Es liegt an uns, nicht in der Opferrolle zu verweilen. Wir sind für den Verlauf unseres Lebens und unsere geistige sowie körperliche Gesundheit selbst verantwortlich. Auch auf dieser Reha hatte ich wundervolle Feedbacks von bekannten Patient*innen gehört: „Barbara, Du bist eine Heldin!“ … Selbst wenn ich ab und zu umfalle, ist dies Grund genug, die eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken. So kann ich erkennen, wie stark ich tatsächlich bin. Krisen lehren mich, die eigenen Pläne zu überdenken und anzupassen. Es ist wichtig, die ständigen Veränderungen wahrnehmen und mit ihnen umgehen zu können. Denn ein Leben mit Veränderung und Mut ist wirklich lebenswert und wunderschön.

 

Barbara Ghesla, Fußach

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Inhalt, Vorarlberg
Heutige Mitmenschen – Egoismus pur

Heutige Mitmenschen – Egoismus pur

Aus Vorarlberg:

Am 30. Juli waren wir (Raimunds Geschwister, Tante, Pfleger, Besucher, zwei Mitpatienten, Rot-Kreuz-Mitarbeiter) zu „Madame Butterfly“ bei den Bregenzer Festspielen eingeladen. Raimunds Bruder hatte das wie früher organisiert. Leider ist Raimund im Mai verstorben, aber das Festspielereignis fand trotzdem statt.

 

Szenenbild Madame Butterfly mit Sonnenuntergang

„Madame Butterfly“ bei den Bregenzer Festspielen

Wir trafen uns alle im Wirtshaus am See und genossen ein umfangreiches Menü. Raimunds Schwester, die jetzt in Flensburg lebt, saß neben mir und erzählte, dass Raimund die Geschwister zusammengebracht hatte. Denn deren Mutter verstarb schon sehr jung, weshalb der Vater nochmal heiratete und weitere Kinder auf die Welt kamen. Erst durch Raimunds Unfall wurden mit gemeinsamen Treffen die Halbgeschwister zusammengeführt. Dann erfuhr ich, dass Raimund jetzt dabei ist und zeigte mir ein kleines Glasfläschchen, das mit seiner Asche gefüllt war.

Die Oper „Madame Butterfly“ war toll – sogar das Wetter spielte mit. Aber für mich war es eine Katastrophe. Nein, nicht das Stück, sondern das Verhalten des Publikums! 6659 Zuschauer*innen verließen nach dem Vorstellungsende ihre Sitzplätze, um von der Zuschauertribüne weg zu gehen.

Bei den Treppen musste ich mich aufgrund meines fehlenden Gleichgewichts am Geländer festhalten. An einer Stelle lehnte sich ein Paar mit dem Rücken an diesem Geländer an und als ich diese Stelle passieren wollte, blieben sie einfach stehen. Dadurch musste ich mich an deren Unterarmen abstützen, um vorbei zu kommen. Sie hatten sich keinen Millimeter zur Seite bewegt, sondern nur böse geschaut, als ich mich an ihnen festhalten musste.

Als ich danach Richtung geparktem Smart-Auto weiterging, wurde ich dutzende Male von anderen Zuschauern körperlich angerempelt. Für meine Stabilität und Standhaftigkeit war das ein Horror. Gott sei Dank konnte ich einem Sturz entgehen, aber für mich und meinem Körper war das ein Megastress!

Von den unzähligen „Remplern“ hat sich nur ein einziger entschuldigt. Dieses mürrische Verhalten hatte mich wirklich erschreckt. Denn eigentlich hatte ich gehofft, dass Corona unser Verhalten zueinander verbessert hätte.

Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Mitmenschlichkeit sowie Achtsamkeit sind total verloren gegangen. Jeder ist sich jetzt selbst der Nächste – Egoismus pur! Schade…

Barbara Ghesla, Fußach

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Viele Trefftermine und -orte

Viele Trefftermine und -orte

Aus Vorarlberg:
Selbsthilfe_Vorarlberg-300x230

 

 

Wer glaubt, dass sich im Ländle nichts tut, der/die irrt gewaltig. Hier einmal ein Überblick was alles angeboten wird:

Zunächst gibt es einmal die SHG Schlaganfall/Schädel-Hirn-Trauma Bregenz. Jeden 2. Montag im Monat, um 15.00 Uhr setzen sie sich im Lebensraum Bregenz, Clemens-Holzmeister-Gasse 2, zusammen. Die nächsten Termine sind am 8. Mai und 12. Juni. Für nähere Infos wendet man sich bitte telefonisch an: 05574/52 700 oder schickt ein Mail an: selbsthilfe@lebensraum-bregenz.at

Daneben gibt es auch in Dornbirn die SHG Schlaganfall Betroffene und Angehörige. Deren Treffen sind jeden 1. Donnerstag im Monat, um 15.00 Uhr im Café-Restaurant „s´Time Out“, Wallenmahd 23. Deren nächste Termine sind am 4. Mai und 1. Juni. Die Kontaktperson ist Ulrike Thurnher Tel: 0650/531 71 33 + E-Mail:  ru-thurnher@web.de

3-2 SHG Schlaganfall Dornbirn

SHG Schlaganfall in Dornbirn

Dazu hat Othmar Walser zwei „SHG für Aphasie/Sprach-behinderung“ gegründet. Die Gruppe in Bregenz trifft sich gemeinsam mit der anderen SHG am 2. Montag des Monats im Lebensraum. Zur Erinnerung die Tage sind am 8. Mai und 12. Juni, um 15.00 Uhr.

Die zweite Gruppe trifft sich an jedem 4. Monat in Dornbirn, Schlachthausstr. 7C/1.OG. Deren nächste Termine sind am 22. Mai und 26. Juni, ebenfalls um 15.00 Uhr. Dafür zuständig ist Othmar Walser Tel: 0664/635 56 14 + E-Mail: othmas.walser@gmx.at

Wer gerne noch mehr darüber wissen will, kann sich auch gerne an den Dachverband Selbsthilfe-Vorarlberg wenden. Dort ist Niklas Julian Burtscher, BA Generalsekretär und erreichbar telefonisch unter Tel: 0664/434 96 54 und E-Mail: info@selbsthilfe-vorarlberg.at

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Ein Sturz mit sichtbaren Folgen

Ein Sturz mit sichtbaren Folgen

Letzthin sorgte ich wieder für Aufregung im Fitnesscenter „vital PLUS“ in Lauterach. Es gibt dort eine Therapie-Abteilung, wo ich schon seit über 23 Jahren regelmäßig Physio-Therapien mache. Jeden Freitag um 8.15 Uhr habe ich diese Therapie.

Alle Achtung in „vital PLUS“ von Lauterach

Kürzlich war ich die Erste, die schon um 7.00 Uhr die Einrichtung betrat. Ich steckte meine Karte in den Check-in-Schalter und als ich in Richtung Damenumkleide einen Schritt weiterging, blieb mein linker Fuß einfach am Boden stehen. Mein rechter Fuß machte einen Schritt weiter, wodurch ich umfiel. Aufgrund meines fehlenden Gleichgewichts und Koordinationsproblemen, fiel ich um wie ein Brett und landete direkt auf dem Gesicht am Boden.

Gott sei Dank waren zwei Männer hinter mir. Sie trainieren schon seit ewigen Zeiten dort und kennen mich daher bestens. Sie stellten mich ganz vorsichtig auf und brachten mich links- und rechtsarmig festhaltend zur Sitzgelegenheit in der Umkleide. Sie setzen mich langsam hin und rieten mir, sitzen zu bleiben, bis sich mein Kreislauf wieder verbessert hat.

Als ich mich wieder wohler fühlte, wackelte ich in die Therapie-Abteilung - so sah mein Gehstil aus. Dort waren alle natürlich über meinen Sturz bereits informiert. Sturzbedingt quälte mich mein Physio-therapeut Martin diesmal nicht mit anstrengenden Kraft- und Gleichgewichtsübungen. Stattdessen massierte er mich – oh, wie fein.

Meine Stirn hatte auch schon eine Beule. Deshalb gab mir die Mitarbeiterin Carola eine Eispackung, wodurch die Schwellung abgekühlt wurde.

Danach lief alles wie freitags üblich. Ich fuhr mit meinem Smart zur Firma Doppelmayr, um in meinem Büro zu arbeiten. Meine Arbeitskollegin erschrak, als sie meine Beule sah. Sie konnte überhaupt nicht verstehen, dass ich nach diesem Sturz noch arbeiten wollte. Aber ich dachte gar nicht daran, deswegen heimzugehen.

Diese blauen Flecken waren wirklich nicht zum Übersehen

Aber als ich dann am nächsten Morgen mein Gesicht im Spiegel sah, traf mich fast der Schlag. Neben der Beule - wie von einem Einhorn - war mein linkes Auge und Kinn blau geworden. Es hatten sich dort ziemlich auffällige Hämatome entwickelt.

Okay, diese Sturzfolgen haben mich zwar noch eine Zeit lang sichtbar begleitet, aber halb so schlimm. Das Leben geht weiter, selbst wenn ich ab und zu einen Sturz baue.

Barbara Ghesla, Fußach

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Wir werden Ruth  nie vergessen

Wir werden Ruth nie vergessen

Auch wenn Ruth Leutgeb schon lange keine Treffen mehr mit der Selbsthilfegruppe für Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall in Vorarlberg durchgeführt hatte, wollte doch niemand an diese schreckliche Nachricht denken. Martin, der Partner von Ruth´s Tochter Alexandra hatte mich am Anfang des Monats angerufen und berichtet, dass Ruth uns verlassen hat. Vielleicht war es eine Erlösung für ihre schwere Krankheit, aber so ein trauriges Ende will niemand wahr haben.

13.2.1949 – 4.10.2022

In den SHT-News 5/2001 berichtete Ruth zum ersten Mal von der Vorarlberger SHG für SHT. Am 17. Juli war es zu einem ersten Treffen dieser Gruppe in Dornbirn gekommen. Auch ich war bei dieser Veranstaltung dabei, die damals in den Räumen des Club Antenne stattfanden. Trefftermin war damals immer am ersten Dienstag im Monat um 18.00 Uhr.

Anfangs setzte sich Ruth mit Dr. Annemarie Bösch-Niederer sehr zuverlässig für diese SHG ein. Selbst nachdem die Kollegin damit aufhörte und auch nach dem Tod von Ruths Gatten war für Ruth an noch kein Ende zu denken. Aber als Ruth schließlich selbst krank wurde, fand sich leider kein/e Nachfolger/in.

Es ist die Zeit gekommen, die Hand loszulassen – doch niemals den Menschen. Im stillen Gedenken …

 

Sigrid Kundela, im Namen all unserer Freundinnen und Freunden

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Wieder den Vogel abgeschossen

Wieder den Vogel abgeschossen

Ich hab´s wieder einmal geschafft! Da das Wetter am 3. August so toll war, musste ich mich einfach bewegen. Ich entschied mich, nach Dornbirn ins Impfzentrum wegen der 4. Impfung zu radeln. Obwohl ich erst für den nächsten Tag, um 16.15 Uhr zur Impfung angemeldet war, versuchte ich mein Glück schon am Vortag.

Bin dann losgeradelt und in Lustenau ist mir einer mit dem selben Fahrrad (Dreirad ohne Motor) entgegengekommen. Ich hielt ihn auf und fragte, wie ich am besten zur Dornbirner Messe komme. Er meinte, dass ich über den Blauen-Platz durch Lustenau radeln soll und dann komme ich direkt auf die Straße nach Dornbirn.

Mit meinem Dreirad flott unterwegs

Also durchquerte ich Lustenau und als ich bei McDonalds auf diese Straße Richtung Dornbirn wollte, war ein großes Schild mit Fahrradfahrverbot angebracht. Ich war schockiert, weil es eine Schnellstraße ist und da darf man sich natürlich nicht mehr mit einem Fahrrad fortbewegen.

Ich drehte um und fuhr in Richtung Höchst weiter. Da kam mir ein junger E-Roller-Fahrer entgegen. Natürlich hielt ich auch ihn auf und fragte nach dem Weg nach Dornbirn. Er war so nett, dass er mir den Weg wirklich zeigte. Er fuhr wirklich ein Stück vor mir, bis der richtige Weg auch für mich eindeutig war. Wie schön, dass es so nette Burschen immer noch gibt.

Als ich dann zum Impfzentrum kam, war es knapp vor der Öffnung um 15.00 Uhr und nur sechs impfwillige Personen hatten sich bereits angestellt. Bald ging´s los und ich fragte einen Impfmitarbeiter, ob ich auch vor meinem ausgemachten Termin schon drankommen könnte. Er meinte nur: „Klar doch!“ Ich kam dann auch gleich dran und wartete die zehn Minuten nach der Impfung natürlich brav ab.

Damit jeder den Sinn für die CoVid-Impfung verstehen kann

Dann machte ich mich auf den Heimweg. Auf dem Weg zum Ausgang, der gleich neben dem Eingang liegt,  schauten mich die neu ankommenden impfwilligen Leute schräg an. Ich beruhigte und erklärte: „Nein, das ist keine Impffolge. Ich gehe immer so wackelig.“

Der Mitarbeiter, der mich aufgenommen hatte, ist fast umgefallen vor lauter Lachen. Aber er trug natürlich eine Maske.

That´s life! – So ist eben unser Leben …

 

Barbara Ghesla, Fußach

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Meine Kolleg/innen und Olympiasieger/in

Meine Kolleg/innen und Olympiasieger/in

Auch wenn die Olympischen Winterspiele schon lange vorbei sind, tun im Sommer Gedanken an die kühlere Jahreszeit immer wieder ganz gut. So fand bei meinem Arbeitgeber, der Firma Doppelmayr am 24. Juli das Olympia-Fest 2022 statt. Alle Mitarbeiter waren dazu in der festlich vorbereiteten Montage-Halle eingeladen.

Ich hatte mich gleich an den ersten Tisch gesetzt, denn mit meinen Gleichgewichtsstörungen ziehe ich immer kurze Strecken vor. Überall waren asiatische Buffettische aufgestellt, wo man sich Essen und Getränke holen konnte. Da kam unser Werksleiter Karlheinz Zündel persönlich zu mir, begrüßte mich und brachte mir einen Teller mit asiatischen Köstlichkeiten sowie zwei Behälter mit verschiedenen Salaten. Getränke wurden mir von anderen Kollegen gebracht. Sobald das Glas leer war, wurde gleich nachgeschenkt und ein Teller mit verschiedenen Desserts kam auch noch dazu. Schließlich fragte mich auch der Werksleiter nochmals nach meinen Wünschen und brachte mir eine Tasse Kaffee. Das war wirklich phantastisch und alle Kolleg/Innen hätten sich ebenso eine olympische Medaille verdient!

Olympiasieger Johannes Strolz, Katharine Liensberger + Alessandro Hämmerle

Meine_Kolleginnen_und_Olympiasiegerin_1

Da meine Firma für die Seilbahnen in den Bergen zuständig ist, waren die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking natürlich sehr interessant für uns. Noch dazu sind die Vorarlberger Teilnehmer/innen hervorragend ausgestiegen. So war Katharine Liensberger 2. im Slalom und gemeinsam mit Johannes Strolz Siegerin im Team Parallel-Bewerb. Dazu gewann Strolz auch noch die Kombination und wurde ebenfalls 2. im Slalom. Und auch Alessandro Hämmerle siegte im Snowboard-Cross. Darüber wussten die beiden Moderatoren unser Geschäftsleiter Gerhard Gassner und Marketingleiter Jürgen Pichler viel zu erzählen. Die drei berühmten Sportler erfreuten uns mit deren Autogrammen.

Es war wirklich sehr hilfreich, wie sich bei der Feier meine Kolleg/innen um mich kümmerten. Wie ich zu dem Wagen mit den WCs gehen wollte, begleitete mich ungefragt ein anderer Kollege und half mir über die zwei Stufen.

Nach sechs Stunden war ich etwas k.o. und meine Kollegin Lea Rambach begleitete mich zu meinem Smart-Auto. Ich hatte mein Fahrzeug direkt auf meinem Behindertenparkplatz beim Haupteingang abgestellt und diese Fest-Halle war ein paar Hundert Meter entfernt. Alleine hätte ich diese lange Strecke und noch dazu so spät am Abend nicht mehr geschafft.

Ich finde es beeindruckend, wie hilfreich mich alle Kolleginnen und Kollegen bei der Firma Doppelmayr behandeln, unterstützen und weiterhelfen. Es war phänomenal, dass ich an diesem Abend keinen Einzigen wegen irgendetwas fragen musste … einfach super!

All meine Kolleg/innen geben mir das Gefühl, dazu zu gehören und dafür bin ich sehr dankbar. Ich arbeite wirklich in der tollen Firma Doppelmayr, wo mich alle Mitarbeiter/innen nicht nur so akzeptieren wie ich bin, sondern einfach gut auf mich schauen. Phänomenal!

Barbara Ghesla, Fußach

 

 

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Wieder zu sich zurück finden

Wieder zu sich zurück finden

Nach ewig lange dauernder Pandemie inklusive  Einschränkungen ist es jetzt endlich Frühling geworden. Wir können uns über wärmenden Sonnenschein, längere Tage, besseres Wohlbefinden und dergleichen mehr freuen.

Leider kann nicht jeder diesen Frühling unbeschwert genießen. Denn nicht alle kommen so einfach in Schwung, sondern fühlen sich schlapp und müde - von Long-Covid ganz zu schweigen.

Jetzt ist es Zeit für einen großen Frühjahrsputz, womit wir das, was wir durch die Pandemie aus den Augen verloren haben, wiederfinden sollten. Das sind ein Gefühl der Ruhe, der Klarheit und vor allem unser psychischer Zustand zum eigenen Ich. Denn leider haben viele von uns diese Verbindung zu uns selbst verloren, ohne es überhaupt bemerkt zu haben. Denn so viel anderes war da wichtiger.

Oft reicht schon etwas Kleines aus, um zur Ruhe zu kommen – Meditation, Beten, ruhig sitzen und in die Luft schauen … sind dafür ein paar Ideen. Es sind die kleinen Dinge wie bei mir - so wie eine Tasse Kaffee trinken, Lieblingsmusik hören, ein Vollbad nehmen, eine „Radlrunde“ drehen oder für einige Zeit bewusst langsam zu atmen. Denn alles kann den Geist beruhigen und das Herz besänftigen. Je mehr ich im Moment auf mich achte, umso leichter schätze ich die kleinen Dinge des Tages und freue mich darüber. Vielleicht reicht ein Stück Schokolade, wärmenden Sonnenschein auf der Haut zu spüren oder mit jemandem ehrlich über Gefühle sprechen. So kann man sich an die Schönheit des Lebens und den eigenen Sinn darin erinnern.

 

Barbara Ghesla, Fußach

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Vorarlberg
Durch ÖKUSS-Kurs zur Gremienvertreterin geworden

Durch ÖKUSS-Kurs zur Gremienvertreterin geworden

Bereits im vergangenen Herbst startete der Kurs „Kollektive Patientenbeteiligung“ in der Österreichischen Kompetenz- und Servicestelle für Selbsthilfe (ÖKUSS). Mag. Gudrun Braunegger-Kallinger und Mag. Renate Haiden organisierten zehn online-Treffen  mit Vorträgen von Experten aus dem Gesundheitswesen. Die erworbenen Ergebnisse habe ich an unsere SHG-Vertreter/Innen weitergeleitet. Mit diesem Wissen soll ihre Arbeit erleichtert werden und eine Hilfestellung für ein besseres Auftreten in der Öffentlichkeit darstellen. Dafür wünsche ich Euch alles Gute und stehe jeder Zeit gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Am 25.1. war das letzte Treffen, bei dem alle zwölf Teil-nehmer/Innen eine elektronische Be-stätigung über-reicht bekamen. Natürlich wurde das Original mit der Post nach-geschickt. Damit wurde aber auch der Stellenwert unserer Österreichischen Gesellschaft für Schädel-Hirn-Trauma ÖGSHT erhöht. Wir sind nun auf der ÖKUSS Website als mögliche Gremienvertreter gelistet, gelten nun als Ansprechpartner für unsere Krankheit. Damit sollen wir in Zukunft in gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse einbezogen und für die aktive Mitarbeit in Gremien empfohlen werden.

Bis zur nächsten Sitzung im kommenden Juni wird sich vielleicht einiges schon geändert haben. So könnte zum Beispiel der Name unserer Gruppen verbessert werden. Denn in der Öffentlichkeit hat die Bezeichnung Selbsthilfegruppe einen eher negativen Beigeschmack. Der Durchschnittsbürger verbindet damit häufig nur eine Kaffeerunde von älteren, jammernden Leuten.

Aber auch junge Leute sollen sich von dem hilfreichen Angebot unserer Gruppen angesprochen fühlen. Denn gerade ein SHT erleiden viele Personen zwischen 20 und 30 Jahren bei Sportunfällen oder im viel zu schnellen Straßenverkehr. Natürlich sind unsere SHG-Treffen auch weit mehr als nur ein „Jammerkränzchen“. Mit unserem Wissen über die persönliche Bewältigung der Erkrankung können wir mehr sagen als alle Befunde zusammen. Man muss lernen, die Folgen seiner Krankheit zu bewältigen und dafür haben wir die brauchbarsten Anregungen.

Noch eine Idee ist die Vernetzung von themenspezifischen Organisationen. Dafür bietet der Bundesverband Selbsthilfe Österreich BVSHÖ eine brauchbare Stütze. Denn es gibt noch einige neurologische Krankheiten, die zusammen passen. Gemeinsam haben wir einen viel eindrucksvolleren Stellenwert in der Medizin und können dadurch eine verbesserte Betreuung erhoffen.

Durch meine Teilnahme an diesem Kurs haben wir alle einen positiven Pluspunkt gewonnen. Der soll mehr als nur die Eintragung auf einer Liste im Internet sein. Wir haben gemeinsam mit unserem Neurologen Dr. Nikolaus Steinhoff einiges vor. Im Herbst soll es endlich wieder zu einem Gruppenleiter/Innentreffen kommen. Der Termin für das internationale SHT-Treffen „TBI-Challenge“ ist - hoffentlich ohne Corona - für 2. und 3. Dezember in Wien 2022 fixiert.

 

Sigrid Kundela
Generalsekretärin der ÖGSHT

Posted by shg-sht_admin in Aktuelles, Allgemein, Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Organisationen, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Wien