Madrid und Toledo (Spanien) 2004
European Trauma Cultural Days 3
vom 15. bis 19. September 2004
Logbuch vom Teilnehmer
Gerald Knezicek
Programm
Mittwoch, 15. September 2004
Flug mit Spanair von Wien nach Madrid
Willkommensfeier mit Vorstellung des Terminkalenders
Donnerstag, 16. September 2004
Busfahrt durch die Altstadt von Madird
Besichtigung des königlichen Schlosses
Empfang im Arbeits- und Sozialministerium
Besuch im „Real Madrid“ Fußball Stadion
Freitag, 17. September 2004
Tagesausflug nach Toledo
Samstag, 18. September 2004
Prado-Museum
Pferde- und Flamenco-show
Sonntag, 19. September 2004
Rückflug nach Wien
Das internationale Trauma-Kultur Treffen
Mittwoch, 15. September 2004
Wow, das ging aber jetzt Schlag auf Schlag!
7.00 Uhr morgens bin ich heute im Schock erwacht. „Mein Flug, mein Flug nach Madrid.“ Dann waschen, Frühstück, Gepäckskontrolle, schon sitze ich am Bahnsteig 5 in Floridsdorf und warte auf die S 7 zum Flughafen Wien/Schwechat. Dort soll ich mit den anderen Reisenden der SHG-SHT zusammentreffen.
11.00 Uhr ich treffe sehr früh am Flughafen ein. Nachdem mich den genauen Treffpunkt lokalisierte und die Zeit kontrolliert habe, setze ich mich zu einem Jumbo-weckerl und einer Wiener Melange ins „Airrest“.
11.45 Uhr die Teilnehmer der SHG-SHT aus Wien und Graz treffen schnell zusammen. Diese waren Gerhard Bürscher, Alexander Fink, Gerald Knezicek, Andreas und Maria Kvarda, Wasja Petrovic, Rosa Schlegel, Cornel Vacariu und die Gruppenleiterin Sigrid Kundela. Wir checkten leicht nervös ein. Besonders Gerhard ist nervös. Er kann sein Ticket nicht mehr finden.
13.20 Uhr startet unsere Boing 717 nach Madrid. Wir fliegen durch dichte Bewölkung und landeten nach nur geringen Kurskorrekturen durch den erfahrenen Piloten um etwa
16.00 Uhr am Flughafen Madrid. Sofort sprinten Cornel und ich aus dem Flugzeug und durch die Gänge des Airports. Nach einem kurzen Irrlauf treffen wir auf den Rest der Mannschaft und wir führen sie zur Gepäcksübergabe. Cornel bekommt sein Messer in einem Kuvert wieder, welches er vor dem Flug abgeben musste. Langsam klaubt der Rest der Truppe das Gepäck vom Band.
Bis 18.00 Uhr sollen wir uns noch wegen eines Missverständnisses am Flughafen Madrid aufhalten. Andere Teilnehmer dieses Treffens, auf die wir warten wollen, sind bereits ohne es uns mitzuteilen in den Reisebus gestiegen. Sigrid ist glücklich Ana Gonzalez Sanchez Lara zu sehen. Die Leiterin der Veranstaltung kennt Sigrid, Wasja, Alex, Gerhard und Rosa noch vom letzten Treffen vergangenes Jahr in Wien.
Der Reisebus führt uns dann geschlossen in das Hotel „Hesperia Getafe“. Mit stiller Begeisterung beziehen wir unsere Luxuszimmer. Nach einer offiziellen Begrüßung in englisch und spanisch, stürzen wir uns um 21.00 Uhr auf einen traumhaften Lachs als Dinner. Als Nachspeise gibt es kandierte Birnenhälften.
Jetzt ist es 23.00 Uhr und ich beende meine Schreiberei und schließe diesen ersten, perfekten Tag mit einem Bier ab.
„Quiero una cerveza, por favor!“
(Ich bekomme ein Bier, bitte!)
Donnerstag, 16. September 2004
6.30 Uhr ein Reisewecker läutet mich aus meinem tiefen Schlaf. Cornel, von uns „Colonel“ genannt, mit dem ich das Zimmer teile, wieselt ins Badezimmer. Eine halbe Stunde später bin ich dran. Dusche, Zähneputzen, Kämmen.
8.30 Uhr das Frühstücksbuffet beginnt. Jeder will die besten Stücke ergattern, bald sind wir fertig.
9.00 Uhr Abfahrt mit Bus Nr. 1 nach Central Madrid. Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Altstadt von Madrid erreichen wir den Royal Palace, das königliche Schloss. Wir sehen bei einer Führung durch die barocken Mauern Bilder und Designs aus dem Rokkoko. Wir erstarren in Ehrfurcht vor Stradivari Violinen und Violoncellos.
14.00 Uhr wir treffen im Arbeits- und Sozialministerium ein, in freudiger Erwartung eines Cocktailempfangs … Wir müssen aber noch einige gute, aber lange Reden über uns ergehen lassen. Endlich werden wir mit Getränken und köstlichen Snacks verwöhnt.
Nach einer kurzen Pause am Plaza Mayor bei „Churros con Chocolatta“ im spanischen Café marschieren wir zwischen 17.00 und 18.00 Uhr auf und ab im 85.000 Zuschauer fassenden Real-Madrid-Fussball-Stadion (real = königlich).
Völlig erschöpft, nehmen wir um 18.30 Uhr die Heimfahrt in Bus Nr. 1 in Angriff. Ausgehungert und mit wieder knurrendem Magen widmen wir uns um 21.00 Uhr faschierten Laibchen vom Rind und Pommes. Zur Nachspeise gibt´s Ananasscheiben.
Ich trinke um 23.00 Uhr meine Cerveca und schreibe dieses Protokoll.
Buenos noches = Gute Nacht
Freitag, 17. September 2004
6.00 Uhr Tagwache. Nach einer gründlichen Dusche und Haare waschen, komme ich schon um
7.00 Uhr in den Frühstückssaal. Die morgendliche Schlemmerorgie wird um 9.00 Uhr beendet. Der Autobus wartet schon auf uns.
10.00 Uhr wir treffen am Plaza Zocodover in Toledo ein. Die ehemalige Hauptstadt Spaniens ist bekannt durch die einzigartige Messer- und Schwerterproduktion. Unser Programm beginnt mit der Besichtigung der Kathedrale. Weiter geht´s mit dem Besuch des Geburtshauses von El Greco. Dort sehen wir das berühmte Riesengemälde „Beerdigung des Herrn von Orgaz“. Danach marschieren wir quer durch die Stadt. Hinter dem Stadttor verweigern wir aus Erschöpfung jeden weiteren Schritt. Nach Intervention unserer spanischen Leiter bei der Polizei, bekommen unsere Busse ausnahmsweise die Genehmigung in die Altstadt von Toledo einzufahren.
15.00 Uhr wir genießen ein dreigängiges Menü im „Venta de Aires“. Überrascht, aber voller Hingabe verkosten wir eine kalte Rahmsuppe. Leichter Schinken mit Pommes ist genau das Richtige nach der ausgiebigen Besichtigung. Eine Parardiescreme zum Nachtisch rundet unsere Eindrücke zu Toledo ab. Etwas verstört tauchen wir in zwei Stunden „Leisure time“ (Freizeit) ein. Was sollen wir jetzt tun, fragen wir uns? Natürlich Souvenirs kaufen gehen. Da wir in Toledo sind, erreicht das süße Marzipan und edel geschmiedeter Stahl unser Interesse.
Die letzte halbe Stunde entspannen wir uns im Gastgarten eines Cafés bevor wir um 18.30 Uhr etwas verspätet zum Bus Nr. 1 aufbrechen müssen.
21.00 Uhr wir nehmen, wie gewohnt, unser Abendessen im Hotel „Hesperia Getave“ ein. Es gibt Pasta und Huhn mit Letscho. Unerwartet gesellt sich die Schweizer Gruppe zu uns. René, der einzige Deutsch und Englisch sprechende Schweizer, nimmt an unserem Tisch Platz. Er wird willkommen geheißen und Sigrid tauscht mit ihm Erfahrungen aus. Nachdem Cornel ihn mit einer spannenden Geschichte 20 Minuten lang fesselt, kann auch er sein nun kaltes Huhn mit Letscho fertig essen. Zum Abschluss gibt es eine fantastische Vanillecreme.
23.10 Uhr ich schließe diese Ergänzung zum heutigen Tag und widme mich meiner „buenos noches cerveca“.
Samstag, 18. September 2004
Der heutige Tag ist nicht mehr dicht gedrängt mit Action.
8.00 Uhr wir genießen ein ausgiebiges Frühstück um dann um
9.00 Uhr mit unserem Bus Nr. 1 mit Ziel Prado-Museum aufzubrechen. Wir lassen die Werke von Raffael und El Greco bis
12.30 Uhr auf uns wirken. Danach besuchen wir das Lokal „Planet Sandwich“. Ein paar Teilnehmer schauen nebenan ins „Planet Hollywood“, wo berühmte Schauspieler Erinnerungsstücke hinterlassen haben.
13.30 Uhr wir fahren wieder zurück in unser Hotel „Hesperia Getave“ und essen um 15.00 Uhr Bärlauchcremesuppe, Huhn mit Pommes und zur Nachspeise verschiedene Joghurts. Bis
18.00 Uhr wird uns Siesta vergönnt. Eine lange Fahrt bringt uns dann um 19.00 Uhr zu den Flamenco tanzenden Pferden nach Las Palmas. Wilde Reiter zeigen uns, wie gut sie ihre Pferde beherrschen und tanzen mit hübschen Damen durch die Halle.
21.00 Uhr wir bekommen auf der Hazienda ein traditionelles, spanisches Dinner. Henrik Ziehrer aus Dänemark und Sigrid nutzen die Gelegenheit und bedanken sich bei den Veranstaltern für die schönen Tage in Spanien. muchos gracias
22.30 Uhr die voll Spannung erwartete Flamenco Show beginnt. Zwei spanische Senioritas und zwei Seniores von einer berühmten Tanzgruppe aus Sevilla, zeigen uns quasi im Wettstreit den Ausdruck und die Erotik des klassischen Flamencos. Nach der Vorführung laden uns die TänzerInnen zum Tanz auf der Bühne ein.
24.00 Uhr wir brechen zur Heimfahrt im Bus Nr. 1 auf.
Sonntag, 19. September 2004
Der Tag unserer Abreise. Ohne richtigen Appetit esse ich um 8.00 Uhr
Frühstück. Schon eine halbe Stunde vorher habe ich meine Sachen
gepackt. Ich will nicht daran denken, dass die ETCD 2004 bald schon
Geschichte sein werden.
Abschließend bittet Maria am Flughafen jeden Teilnehmer um einen Satz zu unseren ETCD 2004 in Spanien:
Rosa: Gemeinsam sind wir stark.
Cornel: Diese Tage werden die schönsten Erinnerungen meines Lebens sein.
Wasja: Eine kurze Reise mit unglaublich vielen Erfahrung.
Gerald: Sie nannten uns behindert, aber wir haben ganz besondere Fähigkeiten.
Andreas: Es war zwar ein bisschen anstrengend, aber am Ende ist es gut ausgegangen.
Gerhard: Auch wenn diese Tage noch so facettenreich gewesen sein mögen, so holt mich die Realität schon kurz nach dem Heimatflughafen wieder ein.
Alexander: Einer für alle, alle für einen.
Sigrid: Neun in Spanien sind mehr als Vier in Dänemark, und eigentlich sind in Spanien aus Neun Sechsundachtzig geworden.
Maria: Dank unserer Hirtenhündin Sigrid ist niemand verloren gegangen.
Möge die Straße dir entgegeneilen,
möge der Wind Dir immer im Rücken sein.
Möge die Sonne warm auf Dein Gesicht scheinen
und der Regen sanft auf Deine Felder fallen
Und bis wir einander wiedersehen
halte Gott Dich im Frieden seiner Hand.
(Irischer Reisesegen)
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