Frankreich 2005

4. Europäische Trauma Versammlung

Saint Brieuc in der Bretagne (Frankreich)

vom 5. bis 11. Juni 2005

Teilnehmer: Frankreich 90, Spanien 10, Irland 7, Slowenien 8, Schweden 2, Schweiz 10, Deutschland 2, Großbritannien 10, Belgien 10, Dänemark 10 + Österreich 10:            

Sigrid Kundela (Leiterin aus Wien)
Rosa Schlegel (Seekirchen, S)
Katrin Schmidseder (Betreuerin von Richi)
Gerti + Uschi Wolfram (Staatz, NÖ)
Gerhard Bürscher (Graz)
Alexander Fink (Graz)
Richi Kierein (Rollifahrer aus Wien)
Wasja Petrovic (Wien)
Peter Wender (Graz)

Eine Reise nach Frankreich – und zurück

Sonntag, 5. Juni 2005

Also aufgestanden bin ich noch ziemlich entspannt und als ich dann im Flugzeug saß, ging es mir eigentlich auch noch relativ gut. Aber … als wir aufstiegen, war mir nicht mehr ganz gut. Mir war die ganze Flugzeit über schlecht. Vom Bauch her war es ein komisches Gefühl. Über den Wolken war es dann zwar relativ ruhig, aber am Anfang und am Ende hat das Flugzeug schon sehr gewackelt. Wir flogen mit Air France und deshalb sprachen die Stewardessen auch kein Wort Deutsch, sondern alle so „Franz-lisch“ = Mischung aus Französisch und Englisch. Außerdem sind wir, meine Mutter und ich, das erste Mal geflogen und das war natürlich eine neue Erfahrung für uns.

Ich war so froh, als wir in Paris endlich aus dem Flieger aussteigen konnten. Leider mussten wir gleich wieder in einen rasant fahrenden Bus einsteigen – was mir auch nicht so gut gefiel. Beim Flughafengebäude angekommen, gingen wir eine Kleinigkeit essen, bis wir dann um 18.24 Uhr mit dem T.G.V.-Zug nach Rennes fuhren. Ich saß im Zug, schrieb im Tagebuch und wunderte mich, dass das überhaupt möglich war. Es ging mir schon wieder halbwegs gut und ich fühlte mich etwas wohler. Die Bahn fuhr total ruhig und angenehm. Man sah nur leider nicht viel von der Außenwelt, da wir sehr schnell weiterkamen – so ungefähr 200 km/h, sagte Sigrid. Mir kam es aber langsamer vor. Der Zug war viel geräumiger als das Flugzeug, an das ich mich gar nicht zurückerinnern wollte.

Meine Mutti döste neben mir, irgendwie muss man sich die Zugfahrt ja vertreiben, nicht wahr? Sigrid, Wasja und Gerhard hörte ich neben mir reden und Katrin, die Betreuerin von Rollifahrer Richi schlief. Rosi, Alex und Peter genossen das bisschen Aussicht, das man sehen konnte. Ich legte mich schließlich auch noch eine Weile aufs Ohr, um mich von den Strapazen zur erholen

Nach drei Stunden Zugfahrt kamen wir um 21.25 Uhr in Rennes an, wo die Franzosen schon beim Zug auf uns warteten. Sie führten uns zu zwei ganz tollen, behindertengerechten, kleinen Bussen, mit denen wir dann noch Saint Brieuc fuhren. Davon bekam ich aber gar nichts mit, da ich die meiste Zeit schlief.

Um Mitternacht kamen wir hundemüde endlich bei unserem Ziel an. Nach einem Nachtmahl fielen wir todmüde ins Bett. Der morgige Tag würde nicht so stressig werden und darum schliefen wir uns aus.

Montag, 6. Juni 2005

Ich wachte so etwa um 7.00 Uhr von selbst auf. Als wir alle fertig angezogen waren und Frühstück essen gingen, waren wir alle so halbwegs ausgeschlafen.

Am Vormittag stand nur die Vorstellung und die Eintragung zu den ausgewählten Sportarten am Nachmittag am Programm. Angeboten wurden: Golf, Tauchen, Reiten, Dart, Bogenschießen und das Bilden von Skulpturen, die dann bei der Abschlussfeier vorgestellt wurden. Gerhard wollte reiten, nur musste seine Gruppe wegen beginnendem Regen wieder zurückfahren, bevor sie die Pferde besteigen konnten. Peter probierte Dart schießen. Katrin und Richi wollten ihn begleiten, nur war Richi so müde, dass er sich lieber noch einmal niederlegte. Neben Sigrid, Rose, Alex und Wasja probierten auch meine Mutti Gerti und ich Golf aus. Nur der Golfplatz lag etwas weiter von unserer Jugendherberge entfernt und so fuhren wir ca. 45 Minuten mit dem Autobus.

Die Golfprofis waren aber sehr nett, konnten zwar nur französisch, doch ab diesem Zeitpunkt hatten wir eine junge Französin namens Alice dabei. Sie konnte fließend deutsch und auch etwas englisch sprechen. Juhu! Das gibt´s ja gar nicht!

Wir spielten, wegen der Menge in zwei Gruppen geteilt, Golf – richtiges Golf und ein Loch schaffte ich sogar ganz alleine mit fünf Schlägen. Die hilfreichen Golfdamen freuten sich alle sehr, dass ich so begeistert war, wenn ich ins Loch traf. Natürlich freuten sie sich auch mit den anderen. Als das Spiel vorbei war, gab es noch Kuchen, Kaffee und Saft. Die selbstgemachten Kuchen waren sehr gut und so aßen wir alle etwas mehr.

Dann fuhren wir in Richtung Rathaus, wo wir uns unter ein kleines Zelt oder bei Nieselregen ins Freie stellen „durften“ und offiziell vom Bürgermeister der Stadt Saint Brieuc begrüßt wurden. Wir verstanden leider nur wenig, da fünf Minuten französische Ansprache nur eine knappe Minute englischer Übersetzung entsprach.

Ich weiß nicht, was man dazu sagen soll: Das Gute beziehungsweise Schlechte daran war, dass man sich nach dieser Rede sich wieder bei einem Büffet den Bauch voll stopfen konnte. Natürlich ließen wir uns dieses Angebot nicht entgehen …

Zurück in unserem Quartier, bekamen wir zum Abendmahl einen Heringssalat mit gekochten Erdäpfeln. Das war gut, aber anscheinend nicht genug … denn danach gab es noch Fleisch mit Nudeln, was allerdings auch nicht zu verachten war … Wir kosteten uns überall durch und zum Abschluss schlemmten wir noch ein Eis, bei dem wir wunderschöne Musik von einem französischen Chor hörten.

Es war ein wunderschöner Abend und wir gingen bald schlafen, um Kraft für den bestimmt wieder interessanten nächsten Tag zu sammeln.

Dienstag, 7. Juni 2005

Um 7.30 Uhr standen wir auf. Da Alex und Gerhard im selben Hausteil fast neben uns schliefen, weckte Sigrid die beiden Burschen täglich sicherheitshalber auf. Peter, Richi und Wasja wohnten am anderen Ende der Anlage in einem viel schöneren Zimmer mit eigener Dusche und hatten einen eigenen Wecker. Wir fünf Damen schliefen gemeinsam in einem Raum mit nur sehr begrenzter Waschgelegenheit. 

Beim Frühstück gab es, so wie jeden Tag, Müsli mit Milch und aus den großen Glasschalen sollten wir auch gleich Kaffee, Tee oder Kakao trinken. Nein, das ging wirklich nicht und so holte ich mir eine Tasse, die man sich laut Franzosen, nicht nehmen durfte. Dann gab es noch ein Baguette, Butter, Marmelade und sogar einen Orangensaft.

Um 9.30 Uhr fuhren wir mit Bus Nummer 2, der unter anderem für uns Österreicher bestimmt war, ans Meer, wo es wunderschön war. Am Vortag mussten wir uns für eine Sportart an diesem Tag eintragen. Zum Segeln hatten sich Rosa, Katrin, Richi, Peter und Alex entschieden. Das Kajakfahren ließen wir aus und zum Drachensteigen meldeten sich Sigrid, Wasja und Gerhard. Auch meine Mutti und ich entschieden uns für die sicher einfachste Sportart. Leider waren wir aber nicht aufmerksam genug und verpassten die Weiterfahrt zum Strand der Drachensteiger. Wir wurden aber dann noch rechtzeitig zu diesem Gelände nachgebracht und sahen die Drachen bereits steigen. Das waren aber Drachen, die man mit zwei Händen steuern musste. Mir half eine ganz nette Französin, da ich wegen meiner Spastik nur eine Hand bewegen kann. Wir ließen den Drachen richtig lange und oft steigen. Es war urschön dort, so einen richtigen Strand hatte ich nämlich seit meiner Kindheit nie mehr gesehen.

Als wir um 12.30 Uhr Schluss machten und zurück zum Hafen fuhren, bekamen wir etwas zu essen. Unsere Gastgeber hatten sich sehr viel Mühe gemacht und am Parkplatz sogar ein großes Zelt mit Tischen und Sesseln aufgebaut. Dort war ein kaltes aber sehr vielseitiges Büffet für uns vorbereitet.

Am Nachmittag hatten wir uns eigentlich für Segeln eingetragen, doch Mutti und ich wollten nicht und deshalb machten wir mit Sigrid, Alex und Peter einen Spaziergang. Wir fanden einen Souvenirladen, wo wir uns ein wenig aufwärmen konnten und ein paar Kleinigkeiten kauften. Rosa, Katrin, Richi und Gerhard gingen sehr wohl zum Segeln. Rosa sogar schon zum zweiten Mal, denn es hatte ihr am Vormittag so gut gefallen. Der Rest von uns hatte vom Strand aus zugeschaut, wie mühevoll unsere Gastgeber die segelwilligen Leute betreuten. Die etwas schwerer Behinderten, so wie Richi, wurden sogar über die steile, wackelige Treppe hinunter zu den Booten getragen. Berührend …

Naja, ich war vom Segeln nicht überzeugt, darum ließ ich es auch bleiben. Stattdessen saßen wir in einem Café am Hafens und tranken gemütlich Kaffee oder Kakao.

Die Heimfahrt war nicht so rasant wie am Vortag, sondern ruhig und angenehm. Daheim gab es dann „nur“ ein Paar kleine Würsteln vom Grill und ein bisschen Obst mit Käse. Naja, zu viel Essen ist sowieso nicht gesund. Dafür gab es danach noch einen französischen Film über die Segelfahrt in 50 Tagen um die Welt. Wir gingen dann rechtzeitig schlafen, obwohl wir feststellten, dass es um 22.30 Uhr noch immer taghell war. – Der Tag war schön!

Mittwoch, 8. Juni 2005

Wir standen schon um 7.00 Uhr auf und gingen gleich Frühstück essen, da wir um 9.00 Uhr nach Brest zum Oceanopolis fuhren.

Das Oceanopolis ist wundervoll!!! Schade, dass wir uns aus Zeitgründen nicht alles anschauen konnten. Überhaupt hatten wir ein leichtes Durcheinander, weil wir uns nach Sprachen in Gruppen aufteilen sollten und das war für über 170 Leute nicht so einfach. Wir zehn Österreicher, die deutschsprachigen Schweizer sowie die beiden Deutschen Kirstin und Renke Theilen bekamen Petra Prönnicke als Führerin. Sie kommt aus Hannover und kann natürlich perfekt Deutsch.

Das Oceanopolis ist ein Themenpark der Ozeane, der in drei Bereiche eingeteilt ist: Polargebiet, Tropen und gemäßigtes Klima, wie rund um die Bretagne. Die Füherin zeigte uns Aquarien mit außergewöhnlichen Fischen, die im Meer um die Bretagne vorkommen und sie erklärte uns alles ganz genau. Dabei lernten wir sogar den Kuckuckslipfisch kennen, der immer als Weibchen geboren wird und sich im Laufe seines Lebens zu einem Männchen umwandelt. Ist ja ganz schön ulkig, dachte ich mir.

Danach gingen wir noch ins Antarktische Museum, in dem wir uns einen Film, der über mindestens sieben Leinwände ausgedehnt war, anschauen konnten und das war sehr interessant. Man sah dort, wie Pinguine sich ernähren und Robben überleben. Es war zum Staunen. Ich hatte, glaube ich, die ganze Zeit den Mund offen, weil es mir so gut gefiel. Das antarktische Klima und das nahegelegene Meer rund um die Bretagne gefielen mir unter Wasser sehr gut. Auch einige Haie waren dabei, eine Art, die allerdings nicht gefährlich für uns Menschen sein sollten

Das exquisite Mittagessen wurde uns im Restaurant des Oceanopolis serviert. Am Anfang gab es ein „Langusterl“, was ich verschmähte – genau so wenig probierte Sigrid diese Vorspeise aus, weil sie Fische und Meerestiere überhaupt nicht mag. Den anderen schmeckte es allerdings sehr gut. Im Anschluss an das dreigängige Menü gab es noch einige Reden und Ansprachen. Aus zeitlichen Gründen mussten wir auf das tropische Meer verzichten und kauften nur mehr in der Souvenirabteilung einige Sachen ein und trafen uns um     16.00 Uhr beim Bus.

Leider konnten wir uns die Kirche, deren Besichtigung im Programm eigentlich vorgesehen war, nicht mehr anschauen. Dafür machten wir bei der Rückfahrt noch bei einem Souvenirladen halt und kauften noch ein paar Sachen ein. Sigrid kaufte noch eine Schachtel Kekse, die sie dann bei den Diavorträgen anbieten wollte.

Nach der Heimfahrt von gut zwei Stunden, gab es wieder essen. Danach fuhren wir in die Stadt zu dem Theaterstück „Der bizarre Reiter“. Mutti meinte, dass es sehr schön war. Es waren ausschließlich behinderte Leute mit zwei Therapeutinnen, die das Stück vorführten und ein Jahr zum Einstudieren gebraucht hatten. Die Vorstellung handelte von alten Menschen, die in einem Alterheim vergessen wurden. Dann hatten sie den Tod gesehen und sich gefreut, als der Tod wieder verschwand.

Donnerstag, 9. Juni 2005

Wir standen heute früher auf, da wir um 9.00 Uhr schon im Bus sitzen sollten. Wir fuhren nach Tregastel um von dort mit einem Schiff die sieben Inseln zu besichtigen. Leider wurden meiner Mutter und mir dabei so schlecht, dass ich eigentlich die meiste Zeit die Augen zu hatte. Man zeigte uns Vögel mit dem Namen Basstölpel, von denen 100.000 auf einer Insel saßen, sodass es wie ein weißer Teppich aus der Ferne aussah. Auch Robben sahen einige Leute, doch ich nicht … Ebenfalls bewundern konnten wir die Villa vom deutschen Komödianten Didi Hallervorden, die mitten in die steinigen Inseln hineingebaut wurde. Dann fuhren wir noch zu den rosa Granitblöcken, die aus dem Meer herausragen. Froh war ich aber, als wir wieder im Hafen waren und festen Boden unter den Füßen hatten.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus gleich weiter, zu einem sehr schönen Ort an der Küste, wo wir ein Picknick machten. Dort war es einfach himmlisch, die rosa Granitblöcke, das Meer, der Sand … einfach zum Träumen. Ich suchte mir ein paar Muscheln und war richtig glücklich. Auch Peter war überaus begeistert, denn er war früher ein Segler und hatte daher die Bootsfahrt deswegen so richtig genossen – genau das Gegenteil von Mutti + mir.

Als wir heimkamen, hatten wir gerade so viel Zeit, um uns umzuziehen und wieder hinunter zum Bus zu gehen. Dann fuhren wir zu einem Kongresscenter, in dem wir herzlich begrüßt und uns allen gedankt wurde. Es gab einen Aperitif, bei dem wir so etwas ähnliches wie Champagner bekamen. Natürlich wurde auch Orangensaft angeboten, der mir sehr gut schmeckte. Bin ich froh, dass unsere Dolmetscherin Alice bei uns war. Sie erklärte uns, was bei den Reden alles gemeint war. Anschließend gar es ein Menü, mit gesunden Sachen und wieder Wein zum Trinken.

Eine bretonische Tanzgruppe war ebenfalls anwesend, mit allen verschiedenen Trachten, die es in den letzten Jahrhunderten gegeben hatte – alles in schwarz! Wir tanzten dann alle zusammen – ich auch – und es war ein richtig schönes Fest. Gerhard war bei dieser Musik ganz in seinem Element und tanzte, was das Zeug hielt. Nach Mitternacht kamen wir wieder in der Jugendherberge an und wir fielen todmüde ins Bett. Toll, dass wir uns wirklich ausschlafen konnten … uaaah, gute Nacht, Licht aus!

Freitag, 10. Juni 2005

Wir standen erst um 8.00 Uhr auf und es war richtig angenehm. Alice hatte diese Nacht bei uns im Zimmer geschlafen, was uns aber gar nicht störte. Diesen Tag hatten wir fast alleine in Frankreich verbracht, da die Franzosen das Treffen kurz vor Beginn um einen Tag verkürzt, wir die Flugtickets aber schon zuvor gekauft hatten. Die anderen Leute fuhren schon  heim und wir hatten uns bei vielen persönlich verabschiedet.

Wir verbrachten den letzten Tag eher locker, aßen in der Herberge zu Mittag und hatten dann vor, für drei Stunden in das Stadtzentrum zu fahren. Dort wollten wir uns ein bisschen mit Alice amüsieren und vielleicht auch in ein Café gehen. Ein typisch bretonisches Haus wollte ich auch noch fotografieren. Mal schauen, was wir noch alles kennen lernen werden …

Tja so wie ich mir das vorgestellt hatte, lief es dann aber doch nicht ab: Ich zeigte Peter und Alex um 10.00 Uhr den Affenbrotbaum, den ich bei uns in Österreich noch nie gesehen hatte. Da mir kalt war, riet mir Mutti, zum Aufwärmen eine Runde um den Häuserblock  zu laufen und so tat ich es dann auch. Nur leider stolperte ich und fiel nieder. Patrick, der Betreuer in der Jugenherberge, und ein zweiter Mann setzten mich in einen Rollstuhl. Als die offenen Wunden versorgt waren, wollten wir ein bisschen Minigolf spielen gehen, da bei der Jugendherberge eine Anlage angeschlossen war. Mich fuhr man mit dem Rolli, denn selbständig gehen war nicht mehr möglich

Wir gingen zurück ins Haus und ein Betreuer des internationalen Treffens organisierte uns eine Fahrt ins Krankenhaus. Alice fuhr als Dolmetscherin mit und die Krankenschwester Marie Helene, die etwas Englisch konnte. Dort angekommen, behandelte mich sofort ein sehr freundlicher Arzt, der jedoch kein Wort Englisch sprach. Als das Röntgen fertig war und man sah, dass kein Knochen gebrochen war, bekam ich eine Gipsschiene, die fest umwickelt wurde und mein Bein stützte. Heim ging es mit einer Rettung.

Während sich Richi betreut von Katrin auch in der Herberge seiner Überanstrengung erholte, war der Rest von uns Österreichern bei einer Shoppingrunde in der Stadt Saint Brieuc. Als sie zurückkamen, begrüßten sie mich alle ganz lieb und kümmerten sich um mich. Die Herren unserer Gruppe brachten mir sogar Rosen. Lieb, nicht wahr?

Samstag, 11. Juni 2005

An dieser Tag traten wir unsere Heimfahrt mit dem Bus nach Rennes an, um von dort wieder mit dem T.G.V.-Zug nach Paris zu fahren.            Im Zug bekamen Mutti und ich auf Grund meiner Verletzung zwei Sitzplätze erster Klasse zugeteilt, der acht Waggons von den anderen entfernt war. Übrigens den Rolli hatten mir die Franzosen geschenkt – als Souvenir meinten sie!

In Paris angekommen, teilte man mir am Flughafen mit, dass ich wegen Thrombosegefährdung nicht mit dem gebuchten AUA-Flugzeug mitfliegen konnte. Der restliche Teil unserer Gruppe konnte planmäßig um 19.15 Uhr zurückfliegen. Glücklicherweise konnten wir dann mit der nächsten Maschine mitfliegen. In diesem AUA-Flugzeug waren wir dann froh, dass alle Leute wieder deutsch sprachen.

In Wien angekommen, warteten Vati und mein Bruder Mario schon auf uns und brachten uns sicher nach Hause nach Staatz (NÖ) und es war herrlich, dass ich um 1.00 Uhr früh mit meiner Katze unterm Arm in wenigen Minuten einschließ. „Bon nuit“, hätte man sich in Frankreich eine gute Nacht gewünscht.

Uschi Wolfram

mit Ergänzungen von Sigrid Kundela

PS: Bestimmt möchtet ihr wissen, wie es mit meinem Bein weiterging. Im Spital in Mistelbach wurde ich vom freundlicher Arzt, Dr. Manfred Reisinger, zwei Mal punktiert, das heißt: Der Arzt stach eine Nadel in das verletzte Knie und saugte das Blut, das sich dort gesammelt hatte ab. Da kam aber eine Menge Blut heraus.

Mir hat die Reise trotzdem sehr gut gefallen und ich hatte neue Erfahrungen, Eindrücke und viele nette, hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Für mich war es eine schöne Woche …

Uschi

Und so hat es den Teilnehmern gefallen:

Rosa: Das Meer immer in Bewegung, wie das Leben.

Uschi: Trotz eines kleinen Hoppalas am Ende des Treffens werde ich die Reise nach Frankreich in guter Erinnerung behalten.

Gerti: Habe viele schöne Eindrücke und Erfahrungen aus der Bretagne mitgenommen.

Katrin: Obwohl dem Gastgeber keine Mühe zu groß war, hat mich die ganze Woche etwas überanstrengt.

Richi: Am schönsten war die Fahrt im Segelboot.

Peter: Eine großartige Woche in der ich tolle Leute kennen gelernt habe.

Gerhard: Mittlerweile weiß ich, dass man auch mit Unannehmlichkeiten zurecht kommen kann.

Alex: Weite Wege muss man gehen.

Wasja: Eines sage ich ganz ehrlich, die Reise war wirklich herrlich.

Sigrid: So viele Jahre nach der Schulzeit konnte ich mich mit meinem immer schon mangelhaften Französischkenntnissen doch noch verständlich machen.